EMOTION eLEVATOR

Feb. 2015

Minimale Kommunikation im öffentlichen Raum​

Hinterground

Heutzutage verstärken Medien menschliche Kommunikation reicher, schneller und dauerhafter. Aber andererseits beschränken  die Bandbreite menschlicher Kommunikation, wie z.B. Anzahl der Kanäle, Qualität der Kanäle.

Das Projekt ,,minimal communication” bezieht sich auf die Reduktion in der Kommunikation. Nach der Analyse werden folgende Fragen beantworten wie z.B  in welchen Situationen macht Reduktion in der Kommunikation Sinn, wo stört sie? Welche Inhalte eignen sich für Reduktion? usw. Ziel des Projekts sind ein mittel oder form der Kommunikation herauszufinden, der spezifisch für eine information und eine situation ist. 

 
Keywords

Recherche

An vielen öffentlichen Plätzen sind Schmierereien zu finden. Es werden Bilder an Wände gezeichnet, Worte an Türen geschrieben, etc. Diese Schmierereien sind ein emotionaler Ausdruck, gar Ausbruch der Menschen. Um solchen Vandalismus zu vermeiden, soll eine Plattform geschaffen werden, die einen neuen, weniger zerstörerischen Weg bietet Informationen bzw. Emotionen an öffentlichen Plätzen zu hinterlassen.

Schmierereien werden häufig in Aufzügen gefunden. Als notwendiger Teil z.B. des Arbeitsweges ist der Aufzug für viele Leute ein wichtiger Bestandteil des städtischen Alltags. Das Projekt konzentriert sich auf diese Schmierereien im Aufzug. Durch Analyse der psychologischen Beweggründe für dieses Verhalten soll eine rationale Lösungsmethode gefunden werden, um die Bedürfnisse der Menschen auf eine andere Art und Weise zu befriedigen.

Problem analyse

Weshalb entstehen Schmierereien gerade im Aufzug?

Das Verhalten der Menschen im Aufzug

Das Szenario analyse

KURZE ZEIT - tÄGLICH - aNONYM

IDEATION

kONZEPT 1.

mEDIUM: pAPIER + sTIFT

ABREISSBLOCK

Um sich dem Thema zu nähern führten wir Tests in 7 Aufzügen der Stadt durch.
Wegen der hohen Teilnahmequote von 11-44 pro Tag entschiedenwir uns den erfolgreichsten Fragebogen des Tests zu finalisieren,und auf der Ausstellung zur Mitnahme anzubieten.

Hier konnte jeder ein kostenloses Exemplar des Emotion Elevator- Formulars für den Aufzug im eigenen Wohnhaus ergattern, um auch dort minimale Kommunikation zwischen den Bewohnern zu ermöglichen.

UX Evaluation

Qualitative User Evaluation spielt bei diesem Projekt eine große Rolle. Deshalb wurde schon während der frühen Konzeptionsphasen erste Ideen in echten Aufzügen getestet. Anhand der so entstandenen, realen Daten konnten erste Fragestellungen wie „Sind Menschen wirklich bereit ein solches Medium zu nutzen?“ beantwortet und die Mischung aus vermuteten und analysierten Bedürfnissen und Motivationen der Nutzer validiert werden.

Ergebnisse

  1. Die Teilnehmerzahlen zeigen, dass einige Fahrgäste tatsächlich Interesse daran haben, die eigenen Emotionen, auch im gesetzten Rahmen, auszudrücken und mit andere Fahrgästen zu teilen. 
  2. Die Teilnehmer bevorzugen eine einfachere und schnellere Eingabeform. 
  3. Bei der Variante mit weniger Freiheit also die Sticker- Variante sieht das Blatt strukturierter und übersichtlicher aus. So können andere Fahrgäste einen leichteren Überblick über die Emotionen der Bewohnern des diesem Hauses bekommen. Im Vergleich dazu entstehen in dem Test mit mehr Freiheiten (Stift & Papier) mehr kreative, unterschiedliche, individuelle aber auch unkontrollierbare Kritzeleien.

kONZEPT 2.

mEDIUM: sTICKERWAND/pOSTER/sCREEN + sTICKER

STICKERWAnd

Das Konzept lässt sich überall dort hin übertragen, wo Menschen vorbei müssen und womöglich sogar warten müssen.

Es entstand die auffälligere Stickerwand, deren minimale Interaktionim Vergleich zum Fragebogen noch stärker beschränkt und reduziert wurde. Seine Stimmung trägt man ein, indem man einen Sticker an den Ort in der Matrix klebt, der seiner Stimmung entspricht.  Die anonyme Punktewolke, die so entsteht, lässt ein abstraktes Bild über die Stimmung der Teilnehmergruppe entstehen.

dAS cIRCUMPLEX-mODELL

Der Matrix, liegt das Circumplex-Modell, ein gängiges Modell der Wahrnehmungspsychologie zu Grunde.

Im diesem Modell wird die Stimmung in eine Grafik nach den Wertenpleasant – unpleasant und activated – deactivated eingeordnet. Die Visualisierung der Stickerwand sieht eine feinere Untergliederung in 6 Abstufungen, den Fragebögen entsprechend vor.

kONZEPT 3.

mEDIUM: Smart phone

lockscreen-app

Diese Lösung ist komplett von der Bindung an einen Ort gelöst und funktioniert vor allem im digitalen Raum. Denn auch im alltäglichen Umgang mit dem Smartphone gibt es einen vergleichbaren „Aufzugsmoment“: der Lockscreen.

Ein kurzer, nerviger aber nötiger Moment, der mehrmals täglich stattfindet und ebenso zur minimalen Kommunikation mit einem sozialen Raum genutzt werden könnte. 

Basierend auf der selben Matrix und Interaktion wie bei der Stickerwand, wird die, normalerweise sehr bedeutungslose Entsperren-Geste zum Eingabeelement für Emotionen. Gleichzeitig dient der Hintergrund des Lockscreens dazu einen schnellen Überblick über die Stimmung des sozialen Raumes zu bekommen.

prozess flow

Wireframe

visual design

Semesterarbeit MINIMAL COMMUNICATION
mit Oliver Köbler,
Betreuern von Jens Wunderling